Regelmäßiges Prüfen der Vitalwerte gehört zum Pflegealltag. Foto: Frank Schemmann

Hintergründe

Wer durch eine Krankheit, einen Unfall oder einfach nur durch das Alter nicht mehr in der Lage ist, seinen Alltag zu meistern, benötigt Hilfe und Pflege. Jeder, der bereits einen pflegebedürftigen Menschen gepflegt hat, weiß, was das bedeutet – pflegebedürftige Menschen sind oft rund um die Uhr auf andere angewiesen. Essen, sich waschen oder der Gang zur Toilette sind plötzlich nicht mehr selbstverständlich und bedürfen einer helfenden Hand. Den Angehörigen fehlt es meist nicht nur an Zeit, sondern auch am nötigen Know-how.

Die Johanniter setzen sich mit über 11.000 Mitarbeiter*innen in der Pflege für diese Menschen und ihre Angehörigen ein. In Kliniken, Tagespflegeeinrichtungen und mit ambulanten Pflegediensten gehen sie pflegebedürftigen Menschen zur Hand und betreuen sie in medizinischen und alltäglichen Belangen. Damit sorgen sie nicht nur für eine optimale Pflege des betroffenen Menschen, sondern auch für eine wesentliche Entlastung der Angehörigen. 

Pflegebedürftige werden von kompetentem und freundlichem Pflegepersonal umsorgt. Foto: Johanniter

Finanzierung

Für Pflegeleistungen ist in Deutschland großenteils die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung verantwortlich. Je nach Schweregrad der Beeinträchtigung wird den Menschen ein Pflegegrad von 1 (noch verhältnismäßig selbstständig) bis 5 (kaum bis gar nicht mehr selbstständig) zugeteilt. An den Pflegegrad ist eine Summe gekoppelt, die der betroffenen Person bzw. den Angehörigen für die Pflege der Person zusteht. Leider reicht diese Summe in den meisten Fällen nicht aus, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Die Betroffenen müssen meist zuzahlen, um eine gute Pflegequalität zu erhalten. 

Herausforderungen

Durch den demografischen Wandel sind immer mehr Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen. Über 3,3 Millionen Menschen erhielten 2017 Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung – Tendenz rapide steigend. Demgegenüber steht der dramatische Fachkräftemangel im Bereich der Pflege. Für die Johanniter wird es immer schwieriger und immer teurer, für optimale Bedingungen zu sorgen. 

Leistungen und Erfolge

  • Für die Johanniter sind derzeit über 11.000 Mitarbeiter*innen im Bereich Pflege tätig. Sie setzen sich täglich in den 
    • 17 Kliniken 
    • 95 Seniorenhäusern
    • 144 ambulanten Pflegediensten und 
    • 39 Tagespflegeeinrichtungen 
    für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ein. Allein in der ambulanten Pflege fallen dabei täglich ca. 18.000 Hausbesuche an, bei denen die gut geschulten Pflegekräfte eine ganzheitliche Versorgung sicherstellen. Ob beim Zähneputzen, Duschen, Waschen, Anziehen oder weiteren Leistungen nach einem Aufenthalt im Krankenhaus: Die Johanniter-Pflegefachkräfte sind zur Stelle und kümmern sich in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin auch um die Medikamentengabe, Wundverbände und weitere Behandlungsmaßnahmen.
  • Angehörige oder Betroffene, die plötzlich in die Lage kommen, auf Pflege angewiesen zu sein, wissen häufig nicht, an wen sie sich wenden können und was zu tun ist. Mit dem Johanniter-Pflegelotsen, dem Pflegecoach, der kostenlosen Serviceplattform mitpflegeleben.de und der kostenlosen Servicenummer: 0800 3233 800 erfahren sie schnell:
    • Was man tut, wenn man selbst oder Angehörige plötzlich pflegebedürftig sind.
    • Welche Leistungen einem zustehen.
    • Wie man den richtigen Pflegedienst findet.

Schon gewusst?

Die Johanniter engagieren sich auch in der Kinderkrankenpflege: Schwerstkranken Kindern ermöglicht die ambulante Kinderkrankenpflege der Johanniter ein Leben außerhalb des Krankenhauses. Kinderkrankenschwestern und -pfleger mit intensivmedizinischer Qualifikation kümmern sich an 365 Tagen im Jahr um die kleinen Patient*innen – Tag und Nacht. So ermöglichen sie die Pflege der Kinder zu Hause, bei ihren Familien, fernab von Hospizen und Intensivstationen.

Illustration: S.Gendera
Johanniter | 7.1 Pflege, wenn der Alltag plötzlich nicht mehr alleine zu meistern ist
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