Hintergründe
Manche Menschen müssen auf Grund politischer Zwangsmaßnahmen, Kriegen oder lebensbedrohlicher Notlagen ihre Heimat verlassen. Die Menschen suchen Zuflucht in Ländern, in denen die politische Lage besser ist, und hoffen hier auf bessere Lebensumstände. Die Menschen beherrschen in den meisten Fällen jedoch nicht die deutsche Sprache, weshalb es umso schwerer ist, einen Kitaplatz, Schulplatz, Job oder eine Ausbildungsstelle zu finden und sich vor allem in ihrem neuen, sozialen Umfeld zu integrieren.
Deshalb engagieren sich die Johanniter nicht nur bei der Aufnahme von Geflüchteten in Flüchtlingsunterkünften, sondern auch für deren Integration in die Gesellschaft.
Die Johanniter setzen sich für ein friedliches Miteinander ein und positionieren sich klar gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Deshalb ist die Integration, sprich das Einbeziehen aller Menschen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ein enorm wichtiges Thema für die Johanniter.
Finanzierung
Die Finanzierung ist abhängig von den Angeboten. Unterkünfte im Auftrag des Landes oder der Kreise/Städte/Gemeinden werden mit dem Basisangebot in der Regel von dort finanziert.
Weitergehende Angebote, wie zum Beispiel über ehrenamtliche Betreuungsgruppen, gerade wenn die Geflüchteten nicht mehr in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnen, bekommen oft nicht diese Unterstützung und müssen aus den Spenden- und Fördermitteln bezahlt werden. Die „Leuchttürme der Integration“ wurden beispielsweise bundesweit aus eigenen Mitteln über die Bundesgeschäftsstelle finanziert.
Leistungen und Erfolge
- Die Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit hat bei den Johannitern viele Facetten: von Gemeinschaftsunterkünften und Erstorientierungskursen über die stationäre Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen mit Fluchthintergrund bis hin zu einer bedarfsorientierten, individuellen Beratung für Menschen mit vorübergehender und ungeklärter Aufenthaltsperspektive. Die Johanniter leisten für die Geflüchteten intensive Betreuung und Beratung. Diese beinhaltet eine erste Orientierung in der neuen Heimat sowie niedrigschwellige Sprach- und Werte-Kurse.
- Ein wichtiger Punkt bei der Integration ist es zudem, einen Bildungszugang zu schaffen: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden bei der Suche eines Kindergarten-, Schul-, Ausbildungs- oder Studienplatzes von den Mitarbeitenden der Johanniter intensiv unterstützt.
ZIEL – Zugänge ins Erwerbsleben: Bei diesem Angebot werden Geflüchteten Qualifikationen in Gesundheitsberufen ermöglicht. Die Geflüchteten werden hier sprachlich und sozialpädagogisch begleitet, um über den Einstieg in „Erste Hilfe – Erstes Deutsch“ zu Betreuungshelfer*innen, Pflegehilfskräften bis hin zu Rettungssanitäter*innen bei den Johannitern ausgebildet zu werden. - Das Integrationsangebot bietet zudem Hilfe bei der Wohnungssuche, da die Flüchtlingsunterkünfte nur eine Übergangslösung darstellen. Ziel ist es auch, die Geflüchteten nach dem Umzug in ihrem neuen Umfeld zu integrieren. Deshalb organisieren die Johanniter unter anderem Freizeitaktivitäten, um ein nachbarschaftliches Miteinander zu fördern.
- Das bundesweite Wohnprojekt JOHANNA bietet 19 geflüchteten Jugendlichen in derzeit acht Wohnungen einen sicheren Platz.
- Die Johanniter bieten bundesweit zahlreiche Flüchtlingsunterkünfte an, in denen über 13.000 Geflüchtete untergebracht sind, ein großer Erfolg für die Johanniter!
Schon gewusst?
Die Flüchtlingshilfe wird von den Johannitern als humanitäre Aufgabe gesehen, da sie sich dem christlichen Gebot der Nächstenliebe verpflichten:
Es muss allen Menschen in Not geholfen werden, egal welcher Religion, Nationalität oder Kultur sie angehören.
