Gemeinsam fällt die Trauerbewältigung oft leichter. Foto: Birte Zellentin

Hintergründe

Lacrima kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Träne. Deshalb wählten die Johanniter den Namen Lacrima für ihre Trauerbegleitung an diversen Standorten in Bayern und in Hessen. Hier unterstützen ehrenamtliche Helfer*innen die hauptamtlich Mitarbeitenden, betroffene Kinder und Jugendliche bei der Verarbeitung eines Todesfalles zu begleiten.

Stirbt eine geliebte Person, egal ob Elternteil, Geschwisterkind oder Freund*in, ist dies immer ein Schock für die Hinterbliebenen, ihnen steht meist keine leichte Zeit bevor. Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene     – viele Kinder verdrängen ihre Emotionen und Gefühle. Die Folgen der Verdrängung können die jungen Menschen beeinträchtigen und sie krank machen. Nichts ist schwerer wieder gut zu machen als eine andauernde seelische Belastung von Kindern und Jugendlichen.

Deshalb gibt es Lacrima, Lacrima bietet Gruppentherapien für Kinder und Jugendliche an. Die Betroffenen kommen hier mit anderen zusammen, die einen ähnlichen Schicksalsschlag erlebt haben. Lacrima bietet einen Raum, in dem die Betroffenen den Verlust besser verarbeiten können. Die Trauerarbeit ist durch gemeinsames Spielen, Malen, Schreien und Toben charakterisiert, so lernen die Kinder, dass sie mit ihrem Trauergefühl nicht allein sind.

Eine wesentliche Stütze von Lacrima sind die ehrenamtlichen Trauerbegleiter*innen. Diese Trauerbegleiter*innen, die alle Gruppenstunden vorbereiten und leiten, sind darin geschult, zu erkennen, wie es den Kindern gerade geht und was sie brauchen, sodass die jeweilige Gruppenstunde nach den Bedürfnissen der Kinder ausgestaltet werden kann.

Finanzierung

Lacrima ist rein spendenfinanziert und für die betroffenen Kinder und Jugendlichen kostenfrei. Um eine gute Trauerbegleitung zu gewährleisten, werden jedoch Gelder benötigt, beispielsweise für die Ausbildung der Betreuer*innen, die Beschaffung von Materialien und die Anmietung von Räumlichkeiten. 

Herausforderung

Da Lacrima ein ehrenamtliches Projekt ist, welches rein auf Spenden basiert, steht und fällt die Trauerbegleitung mit der gesellschaftlichen Unterstützung. Es ist eine echte Herausforderung für die Johanniter, hier gute Arbeit zu leisten. Es werden immer Zeitspender*innen in Form von ehrenamtlichen Trauerbegleiter*innen sowie Geld- und Sachspenden benötigt! 

Leistungen und Erfolge

  • In Hessen und Bayern gibt es aktuell 10 Standorte.
  • Im Schnitt sind circa 12 Kinder und Jugendliche in einer Gruppe.
Kreative Trauerverarbeitung, Foto: Melanie Hinze
Die Kinder werden in ihrer Trauer begleitet. Foto:Birte Zellentin

Schon gewusst?

In München wurde die Trauerbegleitung um die neue Gruppe „Never Lost“ ergänzt, die sich an junge Erwachsene im Alter von 18 – 27 Jahren richtet.

Johanniter | 5.4 Lacrima, Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen
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