„Wenn wir in den Einsatz gehen, geben Mensch und Tier ihr Bestes, die vermisste Person schnell zu finden. Unser Ziel ist es dabei von Anfang an, Menschenleben zu retten.“ 

Rico Merker mit Hund Avena, Leiter Rettungshundstaffel Hessen-Mitte 
  • Was begeistert mich an meinen Aufgaben?
    Ich kann hier meine große Liebe, die Arbeit mit dem Hund, mit der Hilfe für Menschen verbinden. Das was ich gern mache, mit meinem Hund gemeinsam Aufgaben zu lösen, den Hund sinnvoll zu beschäftigen, einen gut erzogenen und sozialisierten Hund zu führen, kann ich bei meiner Tätigkeit als Rettungshundeführer auch noch zusätzlich für andere Menschen verwenden.
  • Warum finde ich das Projekt wichtig?
    Wenn Rettungshunde zur Suche angefordert werden, geht es in der Regel um die Absuche von Waldgeländen nach vermissten Personen. Der Aufwand, um diese Gebiete mit Manpower abzusuchen, wäre hoch. Dazu ist das menschliche Auge, gerade bei Nacht und Beleuchtung ausschließlich mit Taschenlampen, zu unzuverlässig. Der Einsatz von Rettungshunden ist daher unverzichtbar, da die Hundenase auch bei Dunkelheit zuverlässig menschlichen Geruch ortet. Dazu kann der Hund unwegsame Gelände deutlich besser bewältigen als der Mensch.
  • Welche besonderen Erlebnisse gibt es durch/bei der Tätigkeit?
    Es ist einfach eine schöne Tätigkeit. Ich beschäftige mich intensiv mit meinem Hund. Ich bin in der Natur. Dazu kommt eine gute Kameradschaft zwischen den Rettungshundeführer*innen und die Zusammenarbeit auch mit anderen Organisationen. Ganz besonders sind die Erfolge. Im Rahmen einer Vermisstensuche die hilflose Person auch wirklich zu finden, einem Menschen das Leben zu retten, ist ein ganz besonderes Gefühl.
  • Gibt es sichtbare Erfolge durch das Projekt?
    Die Rettungshundestaffel wird zwischen 5 und 15 Mal im Jahr durch die Polizei zur Unterstützung bei Vermisstensuchen angefordert. Dabei konnte die vermisste Person bisher in jedem Fall gefunden werden, vorausgesetzt, sie befand sich auch im abzusuchenden Gebiet.
  • Welche aktuellen und allgemeinen Herausforderungen gibt es?
    Größte Herausforderung ist der zeitliche Aufwand der Rettungshundearbeit. Diese Arbeit nicht nur als Sport, sondern für den Realeinsatz zu betreiben, erfordert pro Woche ca. 12 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Das muss mit Arbeit, Familie und sonstigem Privatleben unter einen Hut gebracht werden. Dazu kommt die Finanzierung der Rettungshundestaffeln. Einsätze werden grundsätzlich nicht vergütet. Weder für den einzelnen Hundeführer noch für die Organisation. Daher müssen alle verursachten Kosten, zum Beispiel für Einsatzfahrzeuge, Ausrüstung, Prüfungen etc., durch andere Bereiche mit erwirtschaftet oder durch Spenden finanziert werden.
  • Was bedeutet es für mich, ehrenamtlich zu arbeiten?
    Ich bin ein Teil dieser Gesellschaft. Hier möchte ich nicht nur nehmen, sondern der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.
    Mit der Rettungshundearbeit kann ich das tun.
Johanniter | 3.3.1 Rettungshundestaffel Interview mit Rico Merker
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