Die Fahrdienste gehen auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ein. Foto: Tobias Grosser

Hintergründe

Mobilität ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Um auch Kranken und Menschen mit Behinderungen zu helfen, mobil zu sein, haben die Johanniter in den 1970ern den Fahrdienst für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen aufgebaut. Mit den Jahren wurde das Angebot um verschiedene Angebote erweitert, um die verschiedenen Bedürfnisse zu befriedigen. Die genutzten Fahrzeuge sind modern ausgestattet, um Rollstühle zu transportieren und andere Beförderungsanforderungen zu erfüllen. 

Für Menschen mit Behinderungen oder anderen Einschränkungen der Mobilität und deren Begleitpersonen gibt es neben dem klassischen Fahrdienst für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen auch den Sonderfahrdienst. Die Dienste können bequem per Telefon gebucht werden, dabei kann zwischen Krankenfahrten, Arztbesuch, Privatfahrt oder ähnlichem gewählt werden. Die Johanniter klären mit der jeweiligen Kranken- oder Pflegekasse, ob die Fahrtkosten übernommen werden, und beraten die zu befördernde Person, um den besten und günstigsten Transport anzubieten. Alle Fahrzeuge sind auf dem neuesten Stand, damit die üblichen Rollstühle sicher transportiert werden können. Zudem gibt es spezielle Tragestühle für Gebäude ohne Aufzüge.

Menschen mit Gehbehinderungen, die nicht medizinisch betreut werden müssen, können das Medizinische Transportmanagement (MTM) in Anspruch nehmen, um zu ärztlichen Untersuchungen zu gelangen. Das MTM stellt hier eine kostengünstige Alternative zu Krankentransporten dar, die von vielen Krankenkassen nicht mehr übernommen werden. 

Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung werden vom Schulbusdienst befördert, um betroffene Familien zu entlasten. Während die Kinder so sicher zur Schule gelangen, können die Eltern die Zeit anders nutzen, zum Beispiel um zu arbeiten. In Berlin Steglitz und Zehlendorf gibt es das Kidsmobil, das auch Kinder ohne Behinderungen zu Freizeitaktivitäten transportiert.

Finanzierung

Die Fahrdienste werden rein über die Tarife finanziert, die man bei den Kostenträgern abrechnen kann. Dies sind unter anderem Krankenkassen, Ämter, Landkreise und Städte.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung ist es, den Fahrdienst wirtschaftlich zu halten. Dies wird zunehmend schwerer, da private Wettbewerber unter anderen Voraussetzungen arbeiten können und so günstigere Preise anbieten.

Eine weitere Herausforderung ist es, genügend Personal im Einsatz zu haben. Bei den Fahrdiensten werden zum Großteil FSJler eingesetzt. Zwischenzeitlich muss hier aber auch auf hauptamtliches Personal zurück gegriffen werden. 

Sonderfahrdienste, wie z. B. die Fahrt zum Arzt, kann bequem per Telefon bei den Johannitern gebucht werden. Foto: Johanniter

Leistungen und Erfolge

Die Johanniter befördern jährlich:

  • 4,16 Millionen mobilitäts­eingeschränkte Menschen
  • 538.889 Kranke
  • 80.933 Blut, Organe und sonstiges Material

Schon gewusst?

In Potsdam und Teilen Brandenburgs gibt es sogar Reiseangebote und Reisebusse, die – mit oder ohne Reisebegleitung – für Ausflüge von Kitas, Schulen, Senioren oder Firmen buchbar sind.

Illustration: S.Gendera
Johanniter | 2.4 Johanniter-Fahrdienste
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