Unternehmenskooperation NABU und REWE: Coastal Cleanup, NABU / M.Welling

Hintergrund

  • Gesellschaftspolitische Veränderungen können nur durch Mitwirkung von allen – Bürgern, Politik, Wirtschaft und Verbänden – gemeinsam bewirkt werden. Besonders Unternehmen fällt für eine ökologisch nachhaltige Gesellschaft eine Rolle als wichtige Akteure und Mittler zu. In der partnerschaft­lichen Zusammenarbeit und dem konstruktiven Dialog zwischen Unternehmen und Umweltschützern sehen wir daher großes Potential, um diese Herausforderung gemeinsam zu meistern und die umwelt- und naturschutzpolitischen Ziele zu erreichen.

NABU-Aktivitäten

  • Neben den Kooperationen mit einzelnen Unternehmen hat der NABU 2007 die NABU-Unternehmerinitiative gegründet. Mit dieser Plattform reagierte der NABU auf das zunehmende Interesse mittelständischer Unternehmen, verantwortlich zu handeln und sich für Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Ziel der Unternehmerinitiative ist Gedankenaustausch, Kompetenzausbau und die Entwicklung gemeinsamer Standpunkte. Gemeinsam wollen wir Natur- und Umweltschutzprojekte vorantreiben und die Öffentlichkeit für ökologische Nachhaltigkeit sensibilisieren.
  • Die Mitgliedsunternehmen unterstützen die internationalen Artenschutzprojekte des NABU, zum Beispiel in Kirgistan beim Aufbau einer NABU-Wildhütergruppe zum Schutz der Schneeleoparden oder in Kenia für den Erhalt des Arabuko-Sokoke-Waldes, einer der letzten intakten Küstenwälder in Ostafrika.
Schneeleopardenschutz in Kirgistan, NABU / B.Dexel
Holzsammler im Arabuko-Sokoke-Wald, NABU / W.Schröder

Beispiel: REWE-Kooperation

  • Im Sommer 2015 unterzeichneten der NABU und die REWE Group nach jahrelanger Zusammenarbeit eine langfristige strategische Partnerschaft. Ziel der Partnerschaft ist es, gemeinsam dem nachhaltigeren Wirtschaften im Handel und dem nachhaltigeren Konsum in Deutschland neue, zusätzliche Impulse zu geben sowie den Umwelt- und Ressourcenschutz in den Wertschöpfungsketten weiter zu verbessern. 
  • Die strategische Partnerschaft zwischen NABU und REWE konzentrierte sich im Jahr 2016 auf das Thema Plastikreduktion: Nachdem REWE im Juni 2016 gemeinsam mit Bundesministerin Hendricks, REWE-Vorstand Souque und NABU Präsident Tschimpke die Auslistung der Plastiktüte in den 3.300 REWE-Märkten verkündete, folgte am 16.2.2017 Penny dem Beispiel der Vollsortiments-Schwester REWE. Gemeinsam mit
    Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen und PENNY-COO Stefan Magel schickte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auch bei Penny die Plastiktüte in den Ruhestand. 
  • Damit sind weitere 70 Mio. Plastiktüten vermieden, die durch mehrfach verwendbare Tragetaschen aus Baumwolle und recycelten PET ersetzt werden. Darüber hinaus führt Penny als erster Discounter ein Rabattsystem ein: Kunden erhalten für das Mitführen der Penny-PET-Tasche bei jedem Einkauf einen 10 Cent Rabatt.
  • Das Pro Planet Apfelprojekt wird fortgeführt: Die im Alten Land an das Pro Planet Projekt angeschlossenen Obstbauern arbeiten mit dem NABU sowie der REWE Group für den Erhalt der Artenvielfalt zusammen und schaffen durch Renaturierungsmaßnahmen – wie z.B. die für diese Landschaft typischen Bewässerungsgräben – neue Lebensräume für Insekten und Amphibien. 
  • Bisher geschehen:
    a) zum Schutz der Bienen (2013/14/15) – Im Verlauf von drei Jahren / der Nachhaltigkeits-Wochen kamen insgesamt 400.000,- Euro zusammen.
    b) zum Schutz der Wälder (2015) – 100.000 m² Wald wurden geschützt, was einem Äquivalent von 120.000,- Euro entspricht. 
    c) zum Schutz der Gewässer (2016) – 500.000,- Euro
    d) Gründungseinlage für den NABU-Insektenschutzfonds (2018) – 300.000,- Euro.  
Strand-Cleanup von NAJU mit REWE, NABU / N.Möllmann
Illustration: S. Gendera
NABU | 4.4 Unternehmenskooperation
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