„Mit unseren Betreuungs- und Beratungsangeboten teilen wir Verantwortung mit pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz. 

Diesen Angehörigen zu helfen, die Demenz­erkrankung zu verstehen und ihnen freie Zeit zu ermöglichen, ist uns wichtig. Wir kommunizieren einfühlsam und erleben viele emotionale Momente mit uns anvertrauten Klienten. Der Dank von Angehörigen bestätigt uns zusätzlich in unserem Tun.“

Doris Metzendorf, Pflegeberaterin Johanniter Sozialstation Busecker Tal
  • Was begeistert mich an meinen Aufgaben?
    Ich finde es sehr wichtig, im Kontakt mit Menschen zu sein. Menschen mit Demenz sind eine besondere Zielgruppe. Sie brauchen viel Empathie und Geduld. Viele Betroffene ziehen sich zurück. Es ist wichtig, mit ihnen in Kontakt zu bleiben und den Alltag zu gestalten. Es sind nicht einfach nur Gedächtnisstörungen, sondern ganz unterschiedliche Veränderungen, die das Krankheitsbild ausmachen. Aber das Herz wird nicht dement. 
  • Warum finde ich das Projekt wichtig?
    Pflegende Angehörige leisten unwahrscheinlich viel. Es ist wichtig, sie zu entlasten und ihnen zu vermitteln, dass sie mit ihrer Aufgabe nicht alleine sind. Außerdem ist es auch für unsere Gäste wichtig, andere Kontakte zu erleben, Gedächtnistraining zu machen und Erfolgserlebnisse zu haben.
  • Welche besonderen Erlebnisse gibt es durch/bei der Tätigkeit?
    Beim gemeinsamen Singen ist es wunderbar zu erleben, zu welchen Gedächtnisleistungen unsere Gäste fähig sind. Eine Frau, die regelmäßig zu uns kommt, ist sehr unruhig und will immer wieder gehen. Beim gemeinsamen Spielen wird sie ruhig und total konzentriert. Die Angehörigen erzählen uns außerdem, dass sich unsere Gäste schon immer auf das nächste Treffen freuen und glücklich sind, weil sie bei uns so viel erzählen können.
  • Gibt es sichtbare Erfolge durch das Projekt?
    Wir ermöglichen Angehörigen, mal Zeit für sich zu haben. Diese sind sehr froh darüber und bedanken sich für diese Unterstützungsmöglichkeit. Weiterhin leisten wir wirksame Aufklärungsarbeit: In der Gemeinde Buseck sind in den vergangenen Jahren viele Bürgerinnen und Bürger für das Thema Demenz sensibilisiert worden.
  • Welche aktuellen und allgemeinen Herausforderungen gibt es?
    Die Corona-Virus-Pandemie und die damit verbundenen Hygienevorschriften machen es uns nicht leicht. Leider können wir aktuell auch nur eine begrenzte Anzahl an Gästen betreuen.
Johanniter | 7.3.1 Demenzbetreuung, Interview mit Doris Metzendorf
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