Zuvor kannte ich Berlin nur von Bildern, Erzählungen und extrem aufschlussreichen Songtexten. Und auch wenn Berlin durchaus ganz wunderbar ist, ist die Hauptstadt leider auch ziemlich vermüllt. Im Jahr 2019 produzierte im Schnitt, jede*r deutsche Einwohner*in 457 Kilogramm Abfall. Das ist ganz schön viel, oder? Zum Glück wacht die Welt jedoch so langsam auf und realisiert, dass das auch besser geht. Nur manchmal fehlt es einem da schnell mal an Information, Inspiration und sicherlich auch mal einem ordentlichen Tritt in den Hintern. Um dagegen vorzugehen, wurde im Jahr 2018 in Berlin der Zero Waste Verein gegründet, um über Ungerechtigkeiten in der Wirtschaft und einen nachhaltigen Lebensstil aufzuklären. Und was bedeutet das für uns? Na, auf nach Berlin zum Zero Waste Workshop von Maren, Isabelle und Karen.

Veranstaltungsort war das absolut passende Almodóvar Hotel. Durch seine vegane Küche und filigrane Einrichtung, mit natürlichen Tönen und vielen Holzmöbeln, schaffte es die perfekte Kulisse für unsere 19-köpfige Truppe. Unsere Ansprechpartnerin und die Köchin des Hauses Bianca, verwöhnte uns mit veganen Gerichten, wie Chilli sin Carne und selbstgemachten Gnocci. Auch beim vegan/vegetarischen Frühstücksbuffet konnte man es sich gut gehen lassen (und das sage auch ich, als Nicht-Veganerin 😉).

Wir sind aber (leider) nicht nur zum Essen den weiten Weg nach Berlin gefahren. Und so starteten wir nach einer kurzen Sightseeing-Tour und der Eröffnung der Glühweinsaison, auch schon in unseren Workshop.

Alex, Cassy und Sassi

Den Anfang machte Maren mit einem eher weniger schönen Eyeopener. Wie viel Müll schmeißt Du eigentlich jeden Tag weg? Den Pappbecher des Bäckers, die Plastikpackung vom Brotaufstrich und die leere Shampoo Flasche…? Puh, das ist ja ganz schön viel, wenn man so darüber nachdenkt. Natürlich lässt sich Müll nie ganz vermeiden, doch es ist immer sinnvoll nach Alternativen zu suchen und seinen Alltag so abfallfrei zu gestalten, wie es für einen möglich ist.

Ein weiteres, ganz grundlegendes Problem: Die Fast Fashion Industrie. Vermutlich ist es bereits weit verbreitet, dass viele Hersteller aufgrund von schlechten Arbeitsbedingungen und teilweise sogar vorgeworfener Kinderarbeit, unter großer Kritik stehen. Neben den Menschen leidet aber auch die Umwelt extrem unter diesem Wirtschaftszweig. Gift im Grundwasser, ausgetrocknete Seen und schädliche Gase in der Luft tragen für Mensch und Tier zu unzumutbaren Lebensbedingungen bei. Als Konsument*innen und Verbraucher*innen tragen wir daher eine große Verantwortung, weshalb uns Isabelle auf die Folgen, aber auch tolle Alternativ-Marken nähergebracht hat und so den Samstag mit einer guten Basis zur Selbstreflektion beendete.

Jetzt haben wir zwar über Zero Waste gesprochen, aber wie genau kann ich das denn umsetzen?

Worten folgen bekanntlich Taten und diese wurden erfolgreich mit Karen in Angriff genommen. Bewaffnet mit leeren Gurkengläsern, elektrischen Herdplatten und ganz schön viel Shea Butter, geht’s jetzt ans selbst machen. Die Motivation war riesig, als es darum ging Badebomben, Bodylotion, Körperpeeling und Lippenpflege selbst herzustellen und mit der Hilfe von Karen, konnten sich die Ergebnisse auch echt sehen lassen!

Ein erfolgreicher Abschluss für ein Wochenende ganz ohne Müll (naja, außer den Bechern vom Glühweinstand…)

Autorin: Cassandra Jorgensen

Ein abfallfreies Wochenende in Berlin
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