Kindersafari mit der Naturwacht, NABU / Archiv

Hintergrund

  • Der NABU und die NAJU (Naturschutzjugend) verfolgen das Prinzip einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Gemeint ist damit eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des heutigen Handelns auf die Zukunft zu reflektieren. In den Bildungsprojekten wird nicht nur die einzelne Art (z.B. Apfelbaum), sondern auch ihr Lebensraum (bspw. Streuobstwiese) und die Auswirkungen des Menschen darauf (z.B. Konsum von Äpfeln) betrachtet. Auch geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln (eine schlaue Person steht vorn und erklärt alles), sondern viel selbst zu erfahren (bspw. durch Arbeit in Kleingruppen).
Batnight: Bastelstation Zitadelle, NABU / B.Schaller

Bildung in Kindergärten

  • NABU und NAJU beginnen schon bei den Kleinsten, denn schon im Kleinkindalter interessieren sich Kinder für ihre Umgebung und oft gibt es schon vor der eigenen Haustür viel zu entdecken.

Beispiele

  • Naturtrainer: Im Naturtrainer-Projekt vom  NABU NRW, Rheinland-Pfalz und NAJU Baden-Württemberg erlernen Menschen in der nachberuflichen Phase, wie sie Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) für Kinder in Kitas erlebbar machen. Durch diesen innovativen Ansatz soll für möglichst viele Kinder Zugang zur Naturbildung geschaffen werden, um so frühzeitig den Nachhaltigkeitsgedanken und die Wertschätzung von Natur und Umwelt im Bewusstsein der Kinder zu verankern. Die Ausbildung richtet sich dabei gezielt an Menschen in der nachberuflichen Phase, da lebenserfahrenere Menschen im Umgang mit Kindern häufig ein hohes Maß an Geduld und Einfühlsamkeit mitbringen. Davon profitieren die Kinder beim Lernen. Im Gegenzug erfreuen sich die Naturtrainerinnen und -trainer an der Möglichkeit, ihr Wissen an die jüngste Generation weiterzugeben. 
  • Klima-Kita-Netzwerk“: Können auch Kindergarten-Kinder helfen, das Klima zu schützen? Ja, sie können! Ziel des Projekts „Klima-Kita-Netzwerk“ ist es, zu zeigen, wie Klima- und Ressourcenschutz im Alltagshandeln von Kitas umgesetzt werden können. Das Projekt richtet sich an pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Kita-Kinder und ihre Eltern, Erzieherinnen und Erzieher in der Ausbildung und Kita-Träger, aber auch an lokale und kommunale Partnerinnen und Partner und Initiativen. Gemeinsam mit den Partnern Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG und der Umweltstation Lias-Grube bauen wir ein bundesweit aktives Kita-Netzwerk auf: In den vier Projektregionen werden jeweils etwa 40 Kitas zu Themen rund um Nachhaltigkeit und Klima- und Ressourcenschutz weitergebildet und beraten. Darüber hinaus werden Fortbildungen, Regionaltreffen, Tagungen sowie Fachforen angeboten und fördern den Austausch und die Vernetzung aller Beteiligten – auch Träger und kommunaler Partner. Darüber hinaus begleiten wir die teilnehmenden Kitas bei der erfolgreichen Umsetzung ihrer Klimaschutzaktivitäten und präsentieren gelungene Praxisbeispiele. 
  • „Erlebter Frühling – Raus aus dem Haus, rein in die Natur!“:  Seit 1986 gibt es diesen bundesweiten NAJU-Wettbewerb, um die Frühlingsboten vor der eigenen Haustür zu entdecken und zu erforschen und dabei die heimische Artenvielfalt kennenzulernen. Der Wettbewerb richtet sich an Kindergärten, Schul­klassen und Kindergruppen. In den pädagogischen Begleitmaterialien finden Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Gruppenleiterinnen und -leiter vielfältige Spiel- und Forschertipps.
Vogelbestimmungs-Übungen, NABU / S.Hennigs
Naturgarten, Garten, Menschen, NABU / C.Kuchem

Bildung in Schulen

  • Das reine Lehren von naturwissenschaftlichen Fächern in Schulen reicht nicht aus, um ein klares Bild von der Natur zu bekommen. Das direkte Erleben, Anfassen, Fühlen, Riechen und Hören von Natur ist immens wichtig. Der NABU und die Naturschutzjugend NAJU bieten ein umfangreiches Programm attraktiver außerschulischer Aktivitäten und sind für Umwelt­bildung optimale Partner für Kitas und Schulen.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit den Umweltpädagoginnen und -pädagogen des NABU, des LBV und der NAJU zu kooperieren, wie
  • die Umweltstationen des Verbandes als außerschulische Lernorte zu nutzen,
  • sich bei schulischen Projekten von den Naturschutz-Expertinnen und Experten kompetent beraten oder
  • sich direkt am Schulort praktisch unterstützen zu lassen und an den verschiedenen Fortbildungen für Lehrkräfte teilzunehmen.
  • Die Angebote der Landesverbände sind unterschiedlich, sie richten sich nach den landschaftlichen Gegebenheiten des Bundeslandes, der Größe des Teams (ehren-/hauptamtlich) etc. Das gilt auch für die Ausrichtung der Naturschutzzentren. Auf den Internetseiten der Landesverbände finden Sie auch die Adressen der NABU-Gruppen in Ihrer Nähe, die für Schulen regelmäßig sehr interessante Veranstaltungen anbieten.

Beispiele

  • „Große Nussjagd“: Sie ist ein länderübergreifendes Projekt zur Erforschung der Haselmausvorkommen in Deutschland, an dem sich bisher zehn NABU-Landesverbände beteiligten. Etliche Schul­klassen haben seit 2004 fleißig benagte Haselnüsse gesammelt. Durch die Bestimmung der Fraßspuren können Haselmäuse nachgewiesen und Verbreitungsbilder gezeichnet werden. Haselmäuse sind Verwandte des Siebenschläfers und stark bedroht.
  • „Ein Storch auf Reisen“: Der faszinierende Zug der Weißstörche steht im Zentrum des Projektes „Ein Storch auf Reisen“. Herzstück des Projektes ist ein Spiel zum Storch, das verpackt in einem Koffer an 30 Orten in Deutschland ausleihbar ist. Das Spiel lädt Kinder ein, Störche auf ihrer abenteuerlichen Reise in den Süden zu begleiten. In Kleingruppen fliegen sie auf vier unterschiedlichen Routen nach Afrika. An 24 Lernstationen lösen die Kinder kniffelige Aufgaben zum Storch und zur Kultur und Lebensweise der Menschen in den bereisten Ländern.  
     Auf www.storchenreise.de finden interessierte Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Gruppenleiterinnen und -leiter die Ausleihstationen der Koffer und können auf Wunsch eine Fluglotsin oder einen Fluglotsen buchen. Diese ausgebildete Fachkraft kommt mit dem Koffer an Schulen oder außerschulische Einrichtungen, um das Spiel mit Schulklassen oder Kindergruppen durchzuführen. Insgesamt wurden im Rahmen des Projektes bisher über 75 Fluglotsinnen und Fluglotsen ausgebildet.
  • „Erlebter Frühling“: Seit 1986 gibt es für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe diesen bundesweiten NAJU-Wettbewerb, um die Frühlingsboten vor der eigenen Haustür zu entdecken und zu erforschen und dabei die heimische Artenvielfalt kennenzulernen. In den pädagogischen Begleitmaterialien finden Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Gruppenleiterinnen und -leiter vielfältige Spiel- und Forschertipps.
  • „Biologische Vielfalt im Fokus“: Das Bildungs‑ material der NAJU erklärt Grundschülerinnen und -schülern die biologische Vielfalt, ihre Funktionen und ihre enge Verknüpfung mit unserem Alltag. Für Lehrkräfte gibt es ein Begleitheft, für Schülerinnen und Schüler ein Aktionsheft. Das Aktionsheft Grundschule richtet sich an Kinder im Alter von acht bis elf Jahren. Es ist geeignet für die Fächer Deutsch, Sachunterricht, Mathematik, Kunst, Religion, Ethik, Sport, Werken und textiles Gestalten. Fächervorschläge und Anknüpfungen an Themen der Bildungspläne für die Grundschule sind im Begleitheft stichwortartig bei jeder Einheit vermerkt. Grundsätzlich sinnvoll ist der fächerübergreifende Einsatz, der Einsatz bei Projekttagen oder in Arbeitsgemeinschaften sowie für die Binnendifferenzierung in der Sekundarstufe. Kostenlos zu beziehen unter www.NABU-shop.de
  • In manchen Schulen werden ganze Gärten mit Beratung des NABU angelegt, um praktische Erfahrung zu sammeln und später naturnahes Gärtnern kennenzulernen.
Waldhofschule Templin, NABU / S.Sczepanski
Illustration: S. Gendera
NABU | 3.1 Bildung in Schulen und Kindergärten
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