Diese Begriffe sollten angehende Naturschützer*innen schon einmal gehört haben!

(LBV / Werner Kuhn)

Artenschutz

Artenschutz umfasst den Schutz und die Pflege seltener oder gefährdeter wild lebender Tiere oder Pflanzen durch den Menschen. Hierdurch unterscheidet sich der Artenschutz vom Tierschutz, bei dem Menschen das individuelle Tier um seiner selbst willen schützen wollen.

Artenhilfsprogramm

Artenhilfsprogramme sind koordinierte, staatlich organisierte und dauerhaft finanzierte Naturschutzmaßnahmen, die zusammen mit Landwirt*innen und Naturschutzverbänden gezielt und überprüfbar dabei helfen, bedrohte Arten und deren Lebensräume dauerhaft zu erhalten.

Artenvielfalt

Artenvielfalt ist die Vielfalt der in einem bestimmten Bereich vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Manchmal sprechen wir von Artenvielfalt, wenn eigentlich biologische Vielfalt oder Biodiversität gemeint ist. Aktuell befinden wir uns mitten im sechsten Massenartensterben und erleben den größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier.

Basisdemokratisch

Partizipativer Ansatz als Alternative zu repräsentativer Demokratie. Verbreitet unter Bürgerinitiativen oder sozialen Bewegungen. Ermöglicht allen Beteiligten das Mitspracherecht und die direkte Beteiligung. Entscheidungen werden in der Gruppe gefällt. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

BNE steht für zukunftsfähige Bildung. Sie vermittelt Wissen über globale Zusammenhänge und Herausforderungen wie den Klimawandel, den Schutz der Biodiversität oder globale Gerechtigkeit. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen und das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. BNE ist vor allem eine Haltungsfrage und ein ganzheitliches, übergreifendes Bildungskonzept.

Biologische Vielfalt

Biologische Vielfalt oder auch Biodiversität ist die Grundlage menschlichen Lebens und ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Bereich. Drei Teilbereiche werden unterschieden: die Vielfalt von Arten, Genen und Ökosystemen oder Lebensräumen.

Biodiversitäts-Hotspot

Als Biodiversitäts-Hotspots oder Brennpunkte der Biodiversität werden Regionen der Erde bezeichnet, in denen eine große Zahl an endemischen Pflanzen- und Tierarten vorkommt und deren Natur in besonderem Maße bedroht ist. Die meisten dieser Regionen liegen am Äquator.

Biotopverbund

Der Biotopverbund oder die Biotopvernetzung ist die Schaffung eines Netzes von Biotopen, welches das Überleben von Arten sichert. Damit haben Arten die Möglichkeit, ihren Lebensraum zu wechseln. Auch der genetische Austausch wird sichergestellt.

Hektar

Hektar ist ein gängiges Flächenmaß, wenn man über Grundstücksgrößen oder Schutzgebiete spricht. Der Hektar wird mit ha abgekürzt und misst 100 x 100 Meter oder 10.000 Quadratmeter. Ein gängiges Fußballfeld (68 x 105 Meter) entspricht 0,714 Hektar.

Insektensterben 

Rückgang der Zahl bzw. Biomasse der Insekten und/oder Artenvielfalt an Insekten in einem Gebiet. Ein Schwund der Insektenanzahl gilt in der Ökologie als besonders problematisch, da Insekten vielen anderen Arten wie Amphibien, Vögeln und Fledermäusen als Nahrung dienen. Ein Rückgang der Insektenpopulationen gefährdet damit auch viele andere Arten. Zudem ist die Bestäubung durch Insekten für viele Pflanzen, darunter auch Nutzpflanzen, unverzichtbar.

Interessensverband 

Verband, der gegründet wurde, um bestimmte gesellschaftliche oder politische Ziele durchzusetzen.

Kartierung

Eine Kartierung in der Ökologie ist eine Erfassung des Inventars an Landschafts- und Artgruppen in einem definierten Gebiet. Je nach Methode und Ziel unterscheidet man eine Reihe von Kartierungen, darunter Biotopkartierung oder faunistische und floristische Kartierungen.

Klimakrise

Der Begriff Klimakrise beschreibt die ökologische, politische und gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung.

Lebensraum

Entspricht in den biologischen Wissenschaften den Begriffen Biotop (kleinste Lebensgemeinschaft verschiedener Arten), Biom (Großlebensraum, in erster Linie nach typischen Vegetationsformen unterschieden – etwa Tundra, Wüste oder Laubmischwald) sowie Habitat/Standort (Lebensraum bestimmter Tier- oder Pflanzenarten in einem Biotop) oder auch Biosphäre (der gesamte Lebensraum aller Lebewesen). 

Moor 

Sumpfähnliches Gelände mit weichem, schwammartigem, großenteils aus unvollständig zersetzten Pflanzen bestehendem Boden. Moore sind enorme CO2-Speicher.
100 Quadratmeter Moor können rund 7 Tonnen Kohlenstoff speichern. Das ist sechsmal mehr als dieselbe Fläche an Wald.

(LBV / Dr. Olaf Broders)

Naturschutz 

Der Begriff Naturschutz umfasst Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität und ist auch im Bundesnaturschutzgesetz verankert. Er beinhaltet Maßnahmen des Artenschutzes sowie zum Management von Ökosystemen und zur Wiederherstellung gestörter ökologischer Zusammenhänge.

Ökologische Landwirtschaft 

Auch biologische Landwirtschaft oder Ökolandbau. Bezeichnet die Herstellung von Nahrungsmitteln und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf der Grundlage bestimmter Produktionsmethoden, die eine umweltschonende und an geschlossenen Stoffkreisläufen orientierte Produktion sowie eine artgerechte Haltung von Tieren ermöglichen sollen. Ohne Einsatz von Dünger und Pestiziden und gentechnikfrei.

Schutzgebiet 

Schutzgebiete dienen maßgeblich dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie schützen die natürlichen Lebensräume, Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie die natürlichen Ressourcen. Es gibt verschiedene nationale und internationale Schutzgebietstypen, die jeweils eigene, klar definierte Ziele verfolgen.

Torf 

Torf ist eine Form von Humus, die in Mooren entsteht. Er besteht aus unvollständig zersetzten und konservierten Pflanzenresten. Torf wird aufgrund seiner vorteilhaften Eigenschaften häufig in Pflanzenerde verwendet. Torfabbau und die damit verbundene Trockenlegung von Mooren sind äußerst kritisch für Klima und Umwelt.

Umweltbildung

Umweltbildung oder Umwelterziehung ist ein in den 1970er Jahren aufgekommener Bildungsansatz, der einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen vermitteln soll.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.

Zwillingskrise

Der Klimawandel und das Artensterben gelten mittlerweile als Zwillingskrisen. Die globale Erderwärmung beschleunigt auch das weltweite Artensterben, da sich Tiere und Pflanzen nicht schnell genug an sich verändernde Lebensbedingungen anpassen können. 

LBV | 5.1 Glossar 
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