Ilka ist bereits seit acht Jahren bei Wesser und erfolgreiche Teamleiterin für den NABU und den LBV. Wir sind glücklich sie schon so lange bei uns zu haben und haben uns gefreut sie dieses Jahr mit einem Stipendium für ihre Ausbildung zu unterstützen.

Fast ist es soweit, nur noch wenige Wochen, dann kann ich mich zertifizierte Naturpädagogin nennen. Es ist verrückt, dass ich nun tatsächlich im pädagogischen Bereich gelandet bin. Um ehrlich zu sein, dachte ich früher immer, ich sei für die Arbeit mit Kindern nicht sonderlich gut geeignet. Vielleicht auch weil ich Einzelkind bin und nie wirklich viel mit jüngeren Kindern zu tun hatte.

Diese Annahme hat sich allerdings im Laufe der letzten Jahre verändert und das liegt, da bin ich mir sicher, auch an meiner Arbeit hier bei Wesser. Zum einen bin ich ständig im Kontakt mit Menschen und eben auch Kindern und zum anderen erzähle ich unglaublich gerne, und natürlich auch unglaublich oft davon, wie wichtig ich Umweltbildung für Kinder und Jugendliche finde. Ich meine, die nächsten Generationen haben das alles irgendwann in der Hand und wenn sie keinen Bezug mehr haben zur Natur, dann denke ich haben wir wirklich ein Problem.

Nunja, so kam dann eben eins zum anderen. Meine größte Begeisterung gilt schon gefühlt immer der Natur, also wieso nicht auch andere, beispielsweise Kinder mit meiner Begeisterung anstecken? Ich habe also im Oktober 2020 mit einer Ausbildung zur Naturpädagogin bei der Naturschule Deutschland e.V. angefangen und glücklicherweise macht mir die Ausbildung total viel Spaß. Alle zwei bis drei Wochen findet ein Ausbildungswochenende statt. Diese haben immer andere Themen wie „Wildkräuter“, „Prozesse wahrnehmen – Gruppen leiten“ oder „Kunst und Natur – Gestalten in der Natur“.

Es ist sehr schön Methoden kennen zu lernen, wie man seinen Mitmenschen die Natur näher bringen kann und ganz nebenbei habe ich auch noch viel über die Natur und meinen eigenen Zugang zu ihr gelernt. Es gibt so viele naturpädagogische Aktionen, die einem helfen können gerade Kinder auf spielerische Art und Weise an die Natur heranzuführen und dabei wird auch noch die Wahrnehmung geschärft, man bewegt sich und ist draußen an der frischen Luft.

An meinem ersten Seminar haben wir beispielsweise ein Spiel kennen gelernt, welches sich „Baum ertasten“ nennt. Gespielt wird dieses Spiel am besten in einem schönen Wald, mit vielen verschiedenen Bäumen. Man findet sich in zweier Pärchen zusammen, eine Person bekommt die Augen verbunden. Nun führt die eine Person die andere Person mit verbundenen Augen zu einem beliebigen Baum. Diesen soll die Person die nichts sieht, dann ausführlich abtasten und sich charakteristische Merkmale gut merken. Nun laufen beide wieder gemeinsam zum Ausgangspunkt zurück und dort wird die Augenbinde abgenommen. Nun muss man seinen ertasteten Baum im Wald wiederfinden. Ich hatte tatsächlich nicht gedacht das es funktioniert aber es war tatsächlich für alle kein Problem ihren Baum im Wald wieder zu finden. Das war eine ganz andere und total angenehme Art und Weise die Natur wahrzunehmen.

Es gibt viele schöne und spannende Momente, die mir in den Kopf kommen wenn ich die Ausbildung Revue passieren lassen. Wir haben mit reinen Erdfarben Kunstwerke erschaffen, ein leckeres Menü mit Wildkräutern gekocht, waren wandern in der sächsischen Schweiz, haben ohne Zelt im Freien übernachtet und gelernt ohne Feuerzeug und Streichholz Feuer zu machen.

Außerdem ist es erforderlich ein Praktikum im Bereich Umweltbildung zu absolvieren, glücklicherweise konnte ich das direkt und ganz unkompliziert beim LBV Lindenhof in Bayreuth machen, da ich durch Wesser ja schon jahrelang mit dem Landesbund für Vogelschutz zusammen arbeite. Auch an diese Zeit erinnere ich mich sehr gerne zurück.

Ich bin total dankbar diese Ausbildung machen zu können und hatte tatsächlich auch schon meinen ersten Job als Honorarkraft bei einer kleinen Kinderfreizeit. Mir hat das total viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, auch in Zukunft als Naturpädagogin bei einigen Veranstaltungen mit dabei zu sein. Für mich auch sehr schön ist, dass sich Wesser und die Arbeit als Naturpädagogin gut miteinander vereinbaren lassen, denn ich muss sagen auch hier gefällt es mir nach acht Jahren immer noch sehr gut 🙂

P.S. Die Feder auf dem Bild stammt von einem Waldkauz und ich war sehr stolz sie gefunden zu haben! 🙂

Autorin: Ilka-Leonie Brockmüller

Naturpädagogin aus Leidenschaft