Wenn der Abschied schwerfällt, weißt du, dass es schön war. Wie viel wir gelacht, gelernt, geliebt haben! Policoro: du warst gut zu uns!

Aber lass uns vorne anfangen. In Stuttgart geht unsere Reise los.  Zwei Kleinbusse wagen eine wilde Fahrt über die Alpen, einfach gen Süden. Obwohl einfach wohl übertrieben wäre, da Reisebus Nummer 2 auf ein paar Komplikationen stößt, welche einige Umwege und ein Zusammentreffen mit der italienischen Polizei beinhalten. Jedoch: mit der Hilfe von Google Maps und Google Übersetzer werden auch diese Hürden schnell überwunden. Etwas später als der erste Bus, der mit Marcel am Steuer natürlich pünktlich vor Ort war, erreicht auch der zweite Abenteuerbus Süditalien. Und wie sich die lange Fahrt gelohnt hat! Strahlend blauer Himmel und glitzerndes Meerwasser begrüßen uns verheißungsvoll. Nachdem die Bungalows im Policoro-Village bezogen wurden, hält uns nichts mehr davon ab ins kühle Nass des Mittelmeers zu springen. Die kurze Distanz zum Wasser wird von uns auch danach noch jeden Tag ausgenutzt, ob fürs Baden oder um eine Partie Beachvolleyball zu spielen. Nach dieser ersten kleinen Abkühlung fahren wir auch schon zum WWF, um dort die Projekte und die Mitarbeiter*innen des WWF kennenzulernen. Vor Ort stoßen wir auch auf unsere Kolleg*innen aus der Schweiz, die unsere Reisegruppe Hermann (bevorzugt in öffentlichen Räumen so gerufen, um alle Chaoten beisammenzuhalten) komplett machen. Nachdem wir dann beim WWF, wie darauffolgend fast jeden Abend, eine italienische Mahlzeit genießen, fallen wir auch hundemüde ins Bett.

Unsere weiteren Tage in Policoro sind ein Mix zwischen Projektarbeit, Tourikram und Urlaub. Dabei sieht jeder Tag anders aus, da auch die Projekte des WWFs sehr vielfältig sind. Mal stellen wir im betreuten Naturschutzgebiet Bosco Pantano (Sumpfwald) Wildtierkameras auf, um die Wildschweine, Wölfe, Stachelschweine und Otter zu beobachten. Mal kümmern wir uns dort um neu gepflanzte Stieleichen, die von Unkraut befreit werden müssen. Besonders gut gefällt mir die Arbeit in der Schildkrötenauffangstation, wo wir die Becken der Tiere sauber machen und dabei helfen das große Gehege fertigzustellen. Um neue Eier von Schildkröten zu finden, sind wir an drei Morgen bei Sonnenaufgang aufgebrochen – auf der Suche nach Schildkrötenspuren am Strand. Auch ein Ausflug in die nächste größere Stadt Matera, welche nicht nur eine wunderbare Kulisse bildet, sondern auch eine sehr interessante Geschichte birgt, steht auf unserem Plan. Für Reisegruppe Hermann darf bei so einem Trip natürlich auch nicht das Eis, der Wein und ein italienisches Abendmenü fehlen.

An einem anderen Tag gehen wir an Bord eines kleinen Schiffes, um nach Delfinen Ausschau zu halten. Und sieh da: wir werden nicht enttäuscht. Zahlreiche Delfine, darunter auch eine besonders seltene Art, begleiten uns eine Weile und beeindrucken mit ihren Luftsprüngen. Ein grenzenloses Gefühl von Freiheit überkommt mich auf diesem Boot, umgeben von Wasser und lieben Menschen. Dieses Gefühl ist etwas, welches sich durch den ganzen Aufenthalt in Policoro zieht. Insbesondere die Abende, an denen wir noch bis spät in die Nacht zusammensitzen, Bier und Wein trinken, quatschen und Quatsch machen.

Was für eine verrückte, wunderbare Zeit, die nur leider viel zu schnell vorbeigezogen ist! Ich danke allen die das für uns möglich gemacht haben. So schnell werden wir dich wohl nicht vergessen, Policoro.

Autorin: Maxima Freya Emmann

Reisegruppe Hermann in Policoro
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