von Clara Schulze

Clara Schulze

Anfang September 2021 machte sich ein kunterbunt, gemixter Haufen Wesser-Mitarbeiter*innen auf den Weg ins besinnliche Policoro welches sich ganz im Süden von Bella Italia befindet.

Wieso? Na, weil wir Lust haben mit anzupacken, der Umwelt ein stückweit etwas zurückzugeben und natürlich auch: Weil Italien im Sommer immer eine gute Idee ist! 🙂

Umweltbewusst wie wir sind, sind wir natürlich nicht entspannt mit dem Flieger angereist, sondern sind „schnell mal“ 18 Stunden mit dem Auto von Stuttgart aus an die Sohle des italienischen Stiefels gefahren. Neben uns Deutschen stießen zudem ein paar von den Schweizer Kolleg*innen dazu, die die eh schon großartige Truppe noch ein bisschen cooler machten. Ähnlich erschöpft kamen auch diese nach einer ebenfalls langen Fahrt mit gefühlt 100 Kilo Farbe im Gepäck in unserer Unterkunft, der Schildkrötenauffangstation des WWFs, in Policoro an. Zur Begrüßung gab es ganz Italian-Style Öl-Nudeln, die uns auch den Rest der Woche begleiten sollten, genauso wie gemeinsame Abende bei Wein oder Aperol, die unserer Truppe eine Menge Freude bereiteten. Zum Frühstück gab es klassisch Weißbrot und richtig starken Kaffee, der unsere Gemüter erwecken sollten. Da wir schließlich nicht nur zum Nudeln essen und Aperol sippen, sondern in erster Linie zum Helfen gekommen sind, stand nach dem morgendlichen Frühstück jeden Tag ein paar Stunden ordentliches „Schuften“ an, wie ich es so gern nenne. 🙂

Tonino Colucci & Philipp Gurtner

Einige von uns zeichneten nächtelang, andere schauten nächtelang zu und sippten dabei Ihren Aperol. Nacht für Nacht füllte sich das Bild mit wunderbaren Malereien. Wir haben ein cooles Bild gezaubert, uns alle ein stückweit verewigt und so ein bisschen Schweizer Farbe nach Policoro gebracht.

Es wurde der Schildkrötenpool geschrubbt, sodass man aus ihm hätte Nudeln essen könnten. Wir haben Schildkrötennester am Strand abgesperrt, damit unvorsichtige Menschen diese nicht kaputt trampeln, zudem schoben einigen von uns Nachtwache am Strand, um frisch geschlüpfte Schildkrötenbabys auf ihrem Weg ins Meer zu begleiten. Ein Nachmittag galt der Strandreinigung, so fuhren wir mit Kanus den Strand entlang, dahin, wo einige rücksichtslose Menschlein ihren Müll verteilten, tüteten diesen ein und fuhren mit unseren Kanus (voller Müll) zurück nach Hause. Zwischen Weißbrotfrühstück, dem „schweißtreibenden Schuften“, Nudeln und den gemeinsamen Abenden konnten wir zudem den Strand von Policoro genießen: Einfach etwas in der Sonne brutzeln oder sich dem ein oder anderem wilden Beachvolleyball-Match hingeben, ich entschied mich meist für die erstere Option. Eines Nachmittags ging es für uns nach Matera, eine wirklich traumhafte Stadt, zuerst folgten wir brav unserer Stadtführung, die traumhaft war. Im Anschluss ging es für uns italienisch Essen, wir genossen leckere Antipasti und italienischen Wein. In der Auffangstation starteten wir zudem ein cooles Kreativprojekt: ein gigantisches Wandbild, welches uns die ganze Woche begleiten sollte. Ja, und wer hat‘s erfunden? Die Schweizer! Daher auch die Anreise samt 100 Kilo Farbe. Philipp Gurtner leitete das Projekt an und alle halfen mit! Es wurde einige Tage geschraubt, gebohrt, gespachtelt und geschliffen bis die richtige Basis des Wandbildes erschaffen war welche nur darauf wartete, bemalt zu werden.

Marcel Beck

Ein besonders großes Dankeschön an Philipp, der das Kunstwerk angeleitet hat und vor allem durch einige weitere Nachtschichten zu Ende brachte. Auch fotografisch wurde unser Trip dank Marcel Beck, der wirklich ein Allererste-Sahne-Fotograf ist, festgehalten. Daher auch Danke an Marcel! Und natürlich einen riesigen Dank an Tonino, den Leiter der Auffangstation, an seine tolle Tochter Annachiara (die vor Ort sehr viel schuftet) und sowieso an das ganze WWF-Team vor Ort!

Ob ich wiederkommen würde? Sì, naturalmente!

Fotos: ©  Marcel Beck (1,2), © Nadine Gawron (3)

Schuften und jede Menge Fun in Policoro
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