Begrüßt wurde ich von Umarmungen, einem feuchten Händedruck und einem Sortiment an diversen Bio-Produkten im Quartier. Getreu dem Motto: „Viel hilft viel“.

Nach den ersten Tagen war mir der Verhaltenskodex eines anständigen Grün-Werbers glasklar; mindestens eine Umarmung für alle zum Frühstück, eine zum Schlafengehen und eine für den kleinen Hunger zwischendurch. Gelernt vom Meister, Tim a.k.a. „Papa Björn“. An der Stelle nochmal danke für einen mega Einstieg in die „Wesser-Blase“

Tja, die Wesser-Blase… ich wusste noch nicht genau, was das konkret bedeuten sollte. Das habe ich dann spätestens nach der ersten Einsatzwoche für den NABU verstanden. Und meine Wesser-Blase geht so: In kürzester Zeit bin ich Teil eines Netzwerks von Leuten aus ganz Deutschland geworden, das ich mit einem Gefühl von Zugehörigkeit verbinde. Eine Welt außerhalb der Straßen Deutschlands und meinem Quartier gibt es für diese Zeit nicht. Und das tut zur Abwechslung verdammt gut, lässt mich inspirierter zurück kommen, auch etwas müde – aber das ist okay. Meine wichtigste Energiequelle für den Tag ist das Team – ein Ballungsraum an Individuen. Offene Gespräche, liebe Worte, Gruppenmassagen und Humor vom Feinsten sorgen für Entspannung.

Was die Arbeit als NABU-Warrior angeht, ist Authentizität der Schlüssel, den NABU „great again“ zu machen. Denn im Prinzip sind wir Menschen, die andere Menschen für etwas begeistern wollen. Das geht nur, wenn wir ihnen ein echtes Gefühl vermitteln, eine persönliche Ebene finden. Ich habe dadurch Leute mit vielen Lebensgeschichten kennengelernt, mit ihnen gelacht und mit ihnen einmal sogar geweint. Es gibt auch Tage, die einfach frustrierend sind. Das Schöne ist: Abends folgt eine epische Zeit, dominiert von Scharade, Werwolf, vor allem aber von Avatar. Eine Folge jagt die nächste, teils durch diverse NABU-Mitarbeiter synchronisiert.

Der Slogan „contacting people“ bedeutet deshalb mehr als NABU-Mitglieder zu finden. Am ehesten assoziiere ich damit, fremde Menschen nach ein paar Wochen als „Zuhause“ zu bezeichnen, und das, obwohl ich doch eigentlich nur „Arbeiten“ gehen wollte.

 

Newcomer erzählen… | Felicitas Hasch