Foto: Henning Werth
Der Berg ruft – um Hilfe!
Die Alpen sind einzigartig. Unzerschnittene und verhältnismäßig gering beeinflusste Gebirgsräume bieten Platz für Tier- und Pflanzenarten, die sich aus den intensiv bewirtschafteten und besiedelten Tallagen zurückgezogen haben. Bayern als einziges Bundesland mit Alpenanteil trägt hier eine große Verantwortung.
Ein Bewohner, dem wir im Alpenraum unter die Flügel greifen ist der Steinadler. Steinadler sind wahre Akrobaten. Sie drehen sich im Flug auf den Rücken und greifen ihre Beute von unten. Deshalb nennt man sie auch Könige der Lüfte.
2017 war ein schlechtes Jahr für die bayerischen Alpen: Mit der Änderung des Alpenplans öffnete die Bayerische Staatsregierung die Bergwelt für weitere Erschließungsprojekte. Ohne den Alpenplan als einen für alle Interessensgruppen verbindlichen Rahmen wird nun jedes Bauprojekt zur Einzelfallentscheidung. Der LBV befürchtet, dass in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Projektanträgen auf den Tisch kommt, die der Alpenplan bisher verhinderte. Auf dem Spiel stehen die letzten Lebensräume einiger unserer heimischen Arten wie Steinadler oder Birkhuhn. Der LBV kämpft dagegen – zu Not auch vor Gericht. Der LBV setzt sich für eine nachhaltige Berglandwirtschaft ein und engagiert sich durch Grundlagenforschung sowie bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen, z.B. im Rahmen von Beweidungskonzepten und Artenschutzprojekten. Bekannte Gebirgsbewohner wie Steinbock, Birkhuhn oder Steinadler sind in den bayerischen Alpen selten geworden und waren zum Teil über längere Zeit ganz verschwunden. Der LBV untersucht die Verbreitung und Lebensraumansprüche solcher Arten, um ihr Vorkommen zu sichern und die Gefahren, die ihnen durch eine Intensivierung in Tourismus, Landwirtschaft und menschlicher Besiedelung drohen, besser zu verstehen.