Foto: Julia Roemheld

Mehr als ein Drittel der Landesfläche Bayerns, 2,5 Mio Hektar, ist mit Wald bedeckt. Dem Wald kommt damit eine wichtige Funktion als Lebensraum und Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere. Um dieser Funktion gerecht zu werden, sind klare Richtlien für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder notwendig.

Tot- und Altholz ist voller Leben. Unzählige Pilze und Insekten, Vögel und Fledermäuse leben hier: Schwarzspechte zimmern ihre Höhlen in alte Bäume. Ziehen sie aus, werden die Baumhöhlen sofort von Fledermäusen oder anderen Vögeln weiter benutzt. Die Larven des streng geschützten Eremiten leben ausschließlich in alten Eichen. Die Bedeutung von Biotopbäumen und Totholz für den Schutz und Erhalt der Artenvielfalt im Wald ist unbestritten. Doch bei den Alt- und Totholz bewohnenden Arten herrscht akute Wohnungsnot. Viele von ihnen sind stark bedroht. So sind in Bayern beispielsweise 85 % aller gefährdeten Käferarten Holzbewohner.

Neben Staat, Kommunen und Privatpersonen ist auch der LBV Waldbesitzer. Unser Aushängeschild ist der 240 Hektar große „Rainer Wald“ im Landkreis Straubing–Bogen. Der Rainer Wald ist ein Waldkomplex von außergewöhnlich hoher Bedeutung. Er bietet über 80 bedrohten Tier- und Pflanzenarten Heimat. Hier können wir in der Praxis zeigen, wie Naturschutz im Wald funktionieren kann. Auch basierend auf unsere Erkenntnisse aus dem Rainer Wald haben wir ein Positionspapier zum Thema Wald erarbeitet. Hier macht sich der LBV unter anderem stark für mehr ungenutzte Waldflächen, Artenschutz im Wald durch Horstschutzzonen und Erhalt von Biotopbäumen sowie eine Beschränkung der Erschließung durch weitere Wegen, die meist zu mehr Störungen durch Freizeitaktivitäten führen.

Wald