Foto: Marcus Bosch

Wilderei in Bayern

Der Luchs lebt als Einzelgänger in großen Waldgebieten. Die Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet. Sein größter Feind: der Mensch. Die größte Katze Europas wurde durch gezielte Verfolgung beinahe ausgerottet. Im Bayerischen Wald haben sich in den letzten Jahren wieder Luchse angesiedelt – ob sie bleiben ist ungewiss. Mindestens fünf Luchse wurden in den letzten sechs Jahren getötet, 14 gelten als verschollen. LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer bezeichnet das Gebiet daher als „bayerisches Bermudadreieck für Luchse“.

Der Luchs hat ein phantastisches Hörvermögen und sieht besonders gut. Er hört eine Maus auf eine Entfernung von 50 Metern. Unterstützt wird das Hören durch die Haarpinsel an seinen Ohren und auch der ausgeprägte Backenbart könnte wie ein Reflektor für Schallquellen wirken. Ein Kilo Fleisch verspeist ein ausgewachsener Luchs pro Tag. Die Rückkehr des Luchses erzeugt Angst – bei Landwirten, insbesondere Schafhaltern, und auch bei Jägern, die um ihren Wildbestand fürchten. Leider gibt es auch heute Einzelne, die zum letzten Mittel greifen und „Pinselohr“ per Falle, Waffe oder Gift nachstellen.

Der LBV kämpft gegen Umweltkriminalität und fordert ein entschiedenes Vorgehen der Polizei. Da Luchse zunehmend im Verkehr zu Tode kommen, fordert der LBV in Luchsgebieten Tempolimits. Im Bayerischen Wald hat er die Einrichtung einer 37 Hektar großen Schutzzone unterstützt, in der Luchse einen Rückzugsraum zur Jungenaufzucht haben. Wir möchten durch unsere Arbeit helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen und Managementpläne für die wilden Gesellen aufzubauen.

Luchs