Um den frischen Wind von Wesser besser rüberzubringen, dachte ich mir, ich frage einfach mal direkt mitten im Geschehen nach. Glücklicherweise hatten zwei supersympathische Werberinnen Zeit für mich. Zehn Fragen an Nora und Feli.

von Dayna Tscharnke

Erzählt doch mal: Wer seid ihr und woher kommt ihr?

F: Ich bin Feli, ich bin 22 Jahre alt und komme aus Mannheim, wo ich momentan in einer WG lebe. Vor Kurzem habe ich mein Waldorfpädagogik-Studium abgebrochen, da ich gemerkt habe, dass ich doch etwas anderes machen möchte. Ab September ziehe ich dann nach Bonn, wo ich Schauspiel und nachhaltige Wirtschaft studieren werde. Die Zeit bis dahin überbrücke ich mit meinem Job bei Wesser, da das für mich die perfekte Lösung für diesen Zeitraum ist. Zudem versuche ich mich während der Corona-Zeit kreativ zu beschäftigen. Ich fotografiere sehr gerne, lerne momentan Western-Gitarre und versuche meine sozialen Kontakte zu pflegen, so gut es eben geht.

N: Ich bin Nora, 19 Jahre alt und komme aus Köln. Studieren tu‘ ich noch nicht, nach dem Abi wollte ich eigentlich reisen gehen, dann kam jedoch Corona dazwischen, deswegen habe ich mich für den Job bei Wesser entschieden. Wo es mal für mich hingeht, kann ich noch nicht sagen, ich möchte aber vermutlich Psychologie studieren. Gerade bin ich in Innsbruck bei einer Freundin, die ich auch durch meinen Job bei Wesser kennengelernt habe.

Wo in Deutschland und für welche Organisation habt ihr denn bereits geworben?

N: Ich war 2021 in Bayern, Böblingen und Stuttgart für die Johanniter unterwegs.

F: Ich war seit 2019 für den NABU unterwegs. Hauptsächlich in Baden-Württemberg, Hessen und dem nördlichen Teil Deutschlands.

Lieber eine rote Organisation, oder eine grüne?

F: Ich würde zu Grün tendieren, da ich beim Werben die größere Motivation für die Grünen finde, da ich privat mein ganzes Leben auf Nachhaltigkeit umgestellt habe.

N: Ich finde beide gleich cool, wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, würde ich rot sagen, da ich dadurch die meisten Leute kennengelernt habe, ich unterstütze jedoch beide Organisationen.

Wie seid ihr darauf gekommen, euch bei Wesser zu bewerben?

N: Ich fand es an sich schon immer cool, dass man während Corona für einen guten Zweck arbeiten kann.

F: Nach dem Abi habe ich in Costa Rica ein Meeresschildkröten-Projekt begleitet, bei dem ich Schildkröten bei der Geburt begleitet, die Nester abgebaut, nachts im Regenwald die Spuren gesucht und die Eier ausgegraben habe. Wenn die kleinen dann geschlüpft sind, haben wir sie gemessen und gewogen. Unteranderem haben wir auch Plastik-Müll vom Strand aufgesammelt. Seitdem ist mir klar, dass ich den Konsum in keiner Art und Weise mehr unterstützen möchte. Wenn ich am Abend nach Hause komme, möchte ich von etwas Gutem erzählen können.

Dadurch bin ich dann auf den Nachhaltigkeitstrichter gekommen. Daraufhin habe ich nach einem Job gesucht, welcher sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt und dafür einsetzt.

Was war vor und nach der Pandemie anders für euch, wie hat sich die Arbeit für euch als Werberinnen verändert, bzw. wie fühlt es sich an, inmitten einer Pandemie draußen unterwegs zu sein?

F: Ich habe 2019 bei Wesser angefangen und war dann auch zu der Zeit im Team, als es losging mit Corona, als es hieß, wir müssen den Einsatz abbrechen, weil alles so unsicher sei. Danach folgte die Lockdown-Pause bis Mai 2020. Anschließend durften wir wieder losgehen, anfangs war das alles sehr neu für uns, weil alles so unsicher war. Mit den Masken und den Face-shields war es schon komisch, man wusste auch nicht, wie die Leute darauf reagieren, jedoch gewöhnt man sich mit der Zeit gut daran. Mittlerweile geht es in den Gesprächen immer weniger um Corona, was ich als sehr angenehm empfinde. Die Leute haben sich daran gewöhnt, da mittlerweile viele auch geimpft sind und fangen nun sogar wieder an, mit einem über das Leben zu philosophieren.

N: Die Leute schenken einem durch Corona viel mehr Anerkennung dadurch, dass man sich während einer Pandemie auch für andere Dinge einsetzt. Themen wie Klimawandel und Flüchtlingskrise sind durch die jetzige Situation gefühlt sehr in den Hintergrund gerutscht, was ich schade finde. Deswegen finde ich es wichtig, dass man trotz Pandemie auch über andere wichtige Themen spricht, da diese ja immer noch Aufmerksamkeit bekommen sollten.

Habt ihr eine persönliche Definition von Glück?

N: Sich mit Leuten zu umgeben, welche mich glücklich machen.

F: Ich bin sehr glücklich mit meinem Leben, also würde ich alles genau so weiter machen.

Welchen Rat würdet ihr anderen geben, die momentan vielleicht aufgrund der jetzigen Situation eher weniger Motivation für die Zukunft haben? Was hilft euch momentan?

N: Ich finde, es ist wichtig, sich etwas zu suchen, was einem Spaß macht, da man zu Zeiten, wie wir sie momentan erleben, Kleinigkeiten viel mehr schätzt und diesen auch mehr Achtung schenken sollte.

F: Mittlerweile sollte man auch daran denken, dass Corona vielleicht bald ein normaler Bestandteil unseres Lebens sein wird, ich halte an den Gedanken fest, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden, irgendwann werden wir wieder auf Konzerte gehen können und all das machen, was wir vermissen. Deswegen finde ich die Arbeit bei Wesser sehr hilfreich. Man lernt trotz der Umstände neue Leute kennen, hat ein Team sowie das Gefühl der Gemeinschaft auf einmal wieder, was man ja sonst gerade während der Pandemie nicht hat, das macht Spaß.

Wie war denn die Dynamik in euren Teams? Wie seid ihr untereinander mit der Lage umgegangen?

F: Meinungsverschiedenheiten gibt es ja immer, da gerade Corona nun mal präsent ist, gibt es nun mal viele Diskussionen darüber. Jede und jeder hat eine andere Meinung, was ja auch schön ist, aber man wird ständig gefragt „wie siehst du das denn?“, „Was ist deine Meinung dazu?“, das finde ich teilweise anstrengend, da dieses Thema ja so oder so einen großen Teil unserer Leben einnimmt. Das ist jedoch nicht in jedem Team so. Die Launen und Leute variieren.

Wäre das ein Job, den ihr in Zukunft auch gerne weiterhin machen möchtet?

N: Ich habe auf jeden Fall vor, auch noch weiterhin während dem Studium bei Wesser zu arbeiten. Der Job lässt sich sehr gut mit dem Studieren vereinbaren und man kommt gut aus der eigenen Komfortzone heraus.

F: Wesser hilft einem allgemein, damit man sich aufs Studium konzentrieren kann, aber auch nicht am Hungertod nagen muss. Die Arbeit bei Wesser ermöglicht mir die Ehrenamtlichen Projekte, die ich begleite und macht auch noch Spaß.

Was würdet ihr anderen Newcomern ans Herz legen wollen?

N: Ein sicheres Auftreten und sich nicht zu viel zu Herzen zu nehmen. Die Balance zu finden und sich vielleicht auch durch das Team an einem schlechteren Tag motivieren zu lassen.

F: Selbstvertrauen auf jeden Fall. Jede und jeder fängt irgendwo an, genau das lernt man in dem Job sehr gut.

10 schnelle Fragen an Nora und Feli
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